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Schütze

Rastlos und Schnell
Wer derart unermüdlich nach dem Sinn des Lebens suchen muss wie die im Zeichen des Schützen geborenen Sternenkinder, ist natürlich ständig auf den Beinen – unterwegs von früh bis spät und daher meist auch außer Atem. Um seine großen Strecken möglichst zügig zurücklegen zu können, wird der typische Schütze von der Natur mit langen oder zumindest mit schnellen Beinen ausgestattet. Und wenn die immer noch nicht ausreichen, nützt er alle zu Gebote stehenden technischen Hilfsmittel, um rasch an seine Ziele zu gelangen: vom Fahrrad bis zum Flugzeug. Wobei die Ziele selbst weniger wichtig sind als die Fortbewegung und die Anzahl der zurückgelegten Kilometer – je weiter, desto besser.

Schützen sind Reisende im Dienste des Wissens. Nicht aus vordergründiger Neugier, die einfach nur Informationen sammelt – wie es etwa dem Zwillinge-Prinzip entspricht – nein, den Schützen geht es um die großen Zusammenhänge. Die sind – wie sie meinen – eben nicht gleich um die nächste Ecke zu finden, da muss man schon in die große Welt hinaus. Und weil selbst die nicht ausreichen könnte, gibt es vielleicht darüber hinaus noch etwas Größeres – das nämlich, was den Sinn all dieses rastlosen Treibens und Getriebenseins definiert. So wurden die Schützen zu Urhebern der Philosophie, von Religionen und Ideologien.

Großzügig und Leichtlebig
Wer dermaßen groß denkt, ist natürlich auch selbst sehr großzügig. Mit so hohen Ansprüchen kann man ja eigentlich nur über den Dingen dieser schnöden Welt stehen. Für Kleinkram wie Haushalt oder administrative, bürokratische Erfordernisse sind Schützen nicht zu haben. Das ist unter ihrer Würde. Bei der üblichen Hektik der Schützen ist es aber gar nicht so einfach, das Bewusstsein der eigenen Würde weithin sichtbar zur Schau zu tragen. Da muss – durchaus der Vorliebe fürs Reisen entsprechend – oft genug auch eine Uniform herhalten: vorzugsweise auf der Kommandobrücke eines stolzen Schiffes oder als Kapitän im Cockpit eines Flugzeugs. Gelandet wird immer nur kurz, schon geht es weiter zum nächsten Hafen. Bindungsfähigkeit zählt daher nicht unbedingt zu den Vorzügen dieser astrologischen Spezies. Denn die treibende Kraft heißt Sehnsucht. Freddy Quinns berühmte Stimme wusste jede Menge Lieder von „schützischer“ Ideologie zu singen und auch Qualtingers legendäres „I hob zwor ka Ahnung, wo i hinfoahr, Hauptsach‘ i bin früher durt“ erinnert frappant an das rastlose Temperament des Schützen, das natürlich dem Element Feuer zugeordnet wird.

Würde, Überlegenheit, Großzügigkeit und – der Sage nach – auch Leichtlebigkeit, die mit festen Bindungen nicht viel anzufangen wusste, verkörpert auch Jupiter, der den Schützen zugeordnete Planet. Er verwöhnt seine Schützlinge nach Strich und Faden, sodass sie kaum jemals wirklich in materielle Not geraten. Wäre ja auch viel zu kleinkariert, jeden Groschen umdrehen zu müssen. Wie der anspruchsvolle Jupiter selbst brauchen Schützen von allem viel und reichlich. Sie denken und agieren in jeder Hinsicht nur in großen Dimensionen, Beengtheit vertragen sie keinesfalls. Das gilt für ihren Wohnbereich genauso wie für die Landschaften, die sie bevorzugen. Das müssen schon die kanadischen Wälder sein, ausgedehnte Inselparadiese oder die dünn bevölkerte Weite Australiens. Hauptsache aber Natur, wo man unbeschränkt Auslauf hat und jede Menge Sauerstoff, nach dem den Schützen wie nach allem anderen in Unmengen dürstet. Versuchen Sie also erst gar nicht, neben diesen lebenshungrigen Wesen nach Luft zu ringen. Es wird kaum noch welche da sein.

Viel Auslauf und Bewegung
Mit einem Schütze-Hund legen Sie sich also einen anspruchsvollen Gefährten zu. In ein Fahrrad, Rollerblades oder in Langlaufskier sollten Sie dann auch gleich investieren, um mit dem Tempo Ihres Vierbeiners mithalten zu können. Und freuen Sie sich erst gar nicht auf die nächste Rast, denn da wird es ihn nicht lange halten. Schließlich gibt es noch viel zu viel zu entdecken auf dieser Welt. Ihm ein bisschen mehr Disziplin und Rücksicht auf andere beizubringen schadet natürlich nicht, aber mit allzu langem Verweilen an ein und demselben Ort würden Sie diesen aufgeweckten tierischen Begleiter sehr unglücklich machen. Deswegen sollte er auch zu Hause möglichst viel Auslauf haben. Ein großes Haus mit großem Garten ist das ideale Domizil aller Schütze-Kreaturen. Fenster und Türen sollten immer weit offen stehen, um den hohen Frischluftbedarf von Mensch und Hund zu decken. Und ein großer Spaziergänger oder Jogger sollten Sie sowieso sein. Mit „einmal um den Häuserblock“ ist es bei diesem Streuner nicht getan. Wo er an der Leine sein muss, sollte diese möglichst lang sein – das ist nicht anders als beim Schütze-Menschen, der ebenfalls eine ganz lange Leine braucht, wenn man ihn dauerhaft an sich binden will. Am besten wäre es, dem Hund eine Aufgabe zu geben, die seinem Leben und seinem enormen Bewegungsdrang Sinn gibt: z.B. einen Hundeschlitten oder eine andere Sportart, die beide gemeinsam ausüben können wie Agility.

Hunde mit Schütze-Temperament
Ihr vierbeiniger Gefährte ist im Zeichen des Schützen geboren, wenn er in der Zeit vom 23.11. bis zum 21.12 das Licht der Welt erblickt hat. Rassen, die dem Schütze-Temperament entsprechen: Husky, alle Arten von Windhunden bis zum Afghanen, Beagle, Pointer, Leonberger, Pyrenäen-Berghund, Samojede, Viszla, Malamut.

Quelle: Gerda Rogers / IEMT