Übergewicht

Übergewicht beim Malteser-Hund

Jeder 3. Hund leidet heute an Übergewicht! Dabei gilt, ob alt oder jung, ob groß oder klein, ob Rassehund oder Mischling: Übergewicht schadet der Gesundheit!!!

Bei Malteser-Junghunden kann ein Zuviel an Kalorien zu einem überschießendem Wachstum führen und damit wegbereitend für Skeletterkrankungen wie z.B. der Hüftgelenksdysplasie oder Wachstumsstörungen im Ellenbogengelenk sein.

Nicht selten entstehen Knorpelschäden, an denen der Hund lebenslang zu leiden hat.
Dies gilt vor allem für große Hunde und Riesenrassen. Zusätzlich erhöht die frühe Anlage von Fettdepots im Körper das Risiko für Übergewicht im Alter, der Weg für die sogenannte Adipositas (Fettsucht) ist bereitet. Übergewicht fördert Herz-Kreislauf-Probleme (Herzinsuffizienz, Bluthochdruck), Kurzatmigkeit oder sogar Atemnot (durch starke Verfettung, Fettmassen in Brust- und Bauchraum, sinkt das Atemvolumen erheblich ab, während der Sauerstoffbedarf des Gesamtorganismus aber steigt), Lebererkrankungen, Störungen der Magen-Darm-Funktion und Diabetes mellitus.
Außerdem begünstigt Fettleibigkeit Erkrankungen des Bewegungsapparats, da Gelenke, Bänder und Sehnen massiv überbeansprucht werden. Bei Zuchthündinnen steigt darüber hinaus die Gefahr von Geburtskomplikationen. Sekundär nimmt die Bewegungsaktivität ab mit resultierendem geringeren Trainingseffekt für den Organismus. Infektions- und Narkoserisiko erhöhen sich. Der Wärmehaushalt kann nicht mehr effizient reguliert werden (durch Fettschicht verstärkte Hautisolation). Ganz klar kann gesagt werden, daß überflüssige Pfunde die durchschnittliche Lebenserwartung verringern! Und natürlich leidet auch die Lebensqualität!

Ein verantwortungsbewußter Malteserhalter überprüft daher regelmäßig den Ernährungszustand seines Hundes. Als Faustregel gilt: Ein langhaariger Malteser ist zu dick, wenn man beim Streicheln über seinen Brustkorb die Rippen nicht mehr fühlen kann – bei kurzhaarigen Malteserhunden sollten die Rippen mit bloßem Auge sogar schwach zu erkennen sein! Natürlich müssen auch individuelle Faktoren wie Geschlecht und Alter des Tieres berücksichtigt werden. Wenn sie sich unsicher sind, fragen sie ihren Tierarzt nach dem Idealgewicht für ihren Malteser. Lassen sie sich vor allem nicht durch Kommentare anderer wie „Ihr Hund ist aber zu dünn!“ verunsichern. Denn landläufig gilt leider immer noch allzu oft die Meinung, ein Hund sei nur dann gesund, wenn „ordentlich was an ihm dran ist“ oder er „richtig gut Reserven auf den Rippen hat“. Das aber ist völlig falsch!
Der häufigste Grund für Übergewicht bzw. Fettleibigkeit ist der, daß der Malteser mehr Kalorien aufnimmt, als es benötigt.

Ursachen hierfür können sein:
– Fehlerhafte Ernährung: zu viel oder falsches (z.B. Hochleistungsfutter für einen alten Malteser) Futter, unkontrollierte Gabe von Leckerlis oder Snacks, zusätzliche Fütterung vom Tisch
– Zu wenig Bewegung, eventuell auch durch Alter oder Krankheit eingeschränkte Aktivität
– Erkrankungen: in manchen Fällen kann die Ursache für Übergewicht auch eine Erkrankung sein(z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Morbus Cushing), umso wichtiger ist eine tierärztliche Kontrolle bei Übergewicht.

Auch die Ausrede „meine Hündin, mein Rüde ist durch die Kastration dick geworden“ stimmt nicht. Die Kastration macht nicht dick! Allerdings kann es durch die Hormonumstellung zu einer besseren Futterverwertung kommen. Mit der Umstellung auf ein kalorienreduziertes Futter und ausreichend Bewegung kann hier aber gut Einhalt geboten werden.

Grundsätzlich ist gegen das Füttern von Snacks nichts einzuwenden. Zur Erziehung und Belohnung oder zur Zahnpflege (z. B. spezielle Kauknochen oder -strips) sind sie sogar sinnvoll. Wichtig ist nur, daß der Kaloriengehalt solcher „Extra-Bissen“ im Rahmen der Tagesration berücksichtigt und nicht noch zusätzlich gefüttert wird. Zumal die Extras nicht umsonst Leckerchen heißen, denn alles, was besonders lecker ist, hat auch besonders viele Kalorien. Wir müssen die Tafel Schokolade, die Schachtel Pralinen, die Stücke Sahnetorte oder die Tüte Chips ja auch irgendwo einsparen, wollen wir rank und schlank bleiben. Bei übergewichtigen Maltesern sollte man auf Leckerlis zurückgreifen die kalorienarm sind, z.B. Büffelhautknochen, Rinderohren, Kopfhaut u.ä. oder Vegetarisches wie Äpfel, Bananen, Karotten usw., und es gibt sogar Firmen die Snacks im Rahmen eines Diätplan anbieten , kalorienreduziert, aber trotzdem schmackhaft und oft zusätzlich noch mit Vitaminen angereichert.

Vorsorge durch bewußte Fütterung und viel Bewegung ist die beste Übergewichtsprophylaxe.
Sollte ihr Malteser aber schon ein paar Kilos zuviel haben, lautet die Devise:
Abnehmen, und zwar langfristig und in gesundem Maße. Denn Radikalkuren schaden der Gesundheit und versprechen genau wie beim Menschen wenig Erfolg. Oft reicht es schon bewußter zu füttern, das Futter abzumessen, konsequent die Leckerchen mitzurechnen und den Spazierweg zu verlängern oder aufs Fahrrad umzusteigen.
Zusätzlich auf ein kalorienreduziertes Futter zu wechseln macht es häufig leichter, weil „der arme Schatz“ dann etwas mehr in den Napf bekommen kann. In besonders hartnäckigen oder extremen Fällen hilft oft nur den Hund unter tierärztlicher Anleitung auf eine gezielte Diät zu setzen. Ihr Tierarzt berät sie gern über die Möglichkeiten in ihrem speziellen Fall, über die in Frage kommenden Futtersorten und erstellt ihnen einen Ernährungsplan. Bleiben sie hart beim bettelnden Blick ihres Vierbeiners und sie werden sehen, er wird es ihnen schon bald mit Agilität und Tatendrang, mit Gesundheit und Lebensfreude danken!

Denken sie auch immer daran: Futter ist kein Ersatz für Streicheleinheiten!
Wer seinem Malteser-Hund etwas Gutes tun will, sollte lieber die Ration an Zuneigung und gemeinsamen Unternehmungen erhöhen.