Skorpion

Treue und Loyalität
Völlig zu Unrecht eilt den Skorpionen in den weitverbreiteten astrologischen Klischees ein bemerkenswert schlechter Ruf voraus. Das liegt wohl eher am giftigen tierischen Symbol dieser Sternenkinder, denn an der realen Kenntnis ihres wahren Wesens. Jeder, der Tiefgang, Treue und Loyalität sucht, wird diese Qualitäten nirgendwo anders in so ausgeprägter Form finden. Wen ein Skorpion ins Herz geschlossen hat, den lässt er nicht mehr los. Nahezu unauslotbar sind die Gefühlstiefen dieses faszinierenden Tierkreiszeichens, das mit seiner ungeheuren Sensibilität natürlich nur dem Element Wasser zugeordnet sein kann. Allerdings könnte auch genau mit diesen starken Emotionen die Skepsis zusammenhängen, die dem geouteten Skorpion oftmals entgegenschlägt. Wer nämlich in seinen Gefühlen derart unerschütterlich ist, der kann natürlich auch negative Gefühle nur schwer abschütteln. Wenn Sie den Fehler gemacht haben, einen Skorpion zu kränken, zu beleidigen oder gar zu enttäuschen, dann können Sie sich gleich die Hoffnung abschminken, dass er das jemals vergisst. Verzeihen allenfalls schon, wenn Sie sich glaubhaft darum bemühen (was auch lange dauern kann), aber vergessen mit Sicherheit nicht. Glücklicherweise gilt das auch für alles Gute, das Sie diesem tiefgründigen Zeitgenossen angedeihen lassen.

Gründlichkeit und Scharfblick
Skorpion-Geborene sind Konzept-Menschen. Mit konkurrenzloser Gründlichkeit und unbestechlichem Scharfblick geht dieser Pionier- und Forschergeist allen Phänomenen auf den Grund, so unbeirrbar, dass wirklich keine Frage offen bleibt. Wenn Sie einen Privatdetektiv brauchen, suchen Sie sich einen Skorpion – er wird alles herausfinden, was Sie wissen wollen. Derartige Konsequenz hat natürlich auch eine Kehrseite. Hat sich der Skorpion aufgrund seiner Erkenntnisse erst einmal eine Meinung gebildet und seine Marschrichtung festgelegt, ist er um nichts in der Welt davon abzubringen. So ist natürlich auch das unausrottbare Vorurteil über den unheimlichen Skorpion selbst skorpionischer Natur. Wobei das Unheimliche sicher auch aus dem Heimlichen resultiert, für das das skorpionische Naturell eine Vorliebe und ausgeprägte Begabung hat. Als Geheimnisträger ist diese astrologische Spezies unschlagbar. Sie werden keinen zweiten so beharrlichen Schweiger finden, der sich auch im Alltag nur ungern in die Karten blicken lässt. In Zeiten der Inquisition hat sicher so mancher Skorpion die Folterknechte zur Verzweiflung gebracht. Sofern der Folterknecht selbst kein Skorpion war.

Geheimnisvoll und Extrem
Denn eine gewisse Vorliebe für alles subtil Martialische, wie überhaupt für alles, was ins Geheimnisvolle, Dunkle und Extreme tendiert, kann man diesen Grenzgängern auch nicht absprechen. Macht und Ohnmacht sind Pole, zwischen denen der Skorpion genauso hin und her pendelt wie zwischen Leben und Tod. So ist natürlich auch die Erotik in ihrer vertieften Form – als restlose Hingabe an die Leidenschaft – ein skorpionisches Thema. Wer kombinieren kann, durchschaut somit sofort, wer die strenge Kammer erfunden hat und wo die Domina ihre astrologische Heimat hat. Das Durchschnittliche, Banale interessiert den typischen Skorpion nicht: Was jenseits der Grenzen des Bekannten liegt, ist viel interessanter und spannender. Im Bereich der Gefühle genauso wie in punkto Wissen. Die moderne Naturwissenschaft wäre kaum auf dem heutigen Stand ohne den unnachgiebigen Forschergeist der Skorpione. Nicht machbar, nicht erreichbar – das sind für diese plutonischen Wesen (zugeordneter Planet: Pluto) irrelevante Phrasen. Je größer die Herausforderung, umso reizvoller für den Skorpion. Er bleibt dran – bis er die Lösung hat oder bis zum endgültigen Scheitern. Erst wenn überhaupt nichts mehr geht, wendet er sich einer neuen, unlösbaren Aufgabe zu und erhebt sich wie der Phönix aus der Asche. Und daher grenzt auch seine Regenerationsfähigkeit an ein Wunder.

Geduld und Konsequenz
Wenn Sie sich für einen Hund entscheiden, der im Zeichen Skorpion geboren ist, dann sollten Sie ihm rechtzeitig beibringen, was er zu wollen hat – nämlich das, was Sie von ihm wollen. Legt er sich nämlich erst einmal selbst sein Welt- und Menschenbild zurecht, werden Sie ihn kaum noch umerziehen können. Wobei Sie ausschließlich mit viel Liebe und Geduld agieren sollten, denn alles Böse, was Sie ihm antun, wird er nie mehr vergessen. Insofern ist er aber auch leicht zu erziehen, denn er vergisst auch keine seiner konstruktiven Lektionen. Gewöhnen Sie ihn rechtzeitig an alle Menschen, mit denen er zusammen kommen wird, denn alle Neuen muss er erst sehr gründlich untersuchen, um sie akzeptieren zu können. Dafür haben Sie in ihm einen Begleiter von einzigartiger Bindungsfähigkeit, Loyalität und unverbrüchlicher Treue. Konsequente Erziehung ist aber unverzichtbar, denn mit seinem unglaublichen Kämpferherz ist er bereit, sich auf jede Herausforderung zu stürzen – ohne die geringste Rücksicht auf sein eigenes Wohl. Und wenn er sich erst einmal in etwas verbeißt, ist er davon kaum noch loszukriegen. Am besten, Sie leben ihm Sanftmut und Freundlichkeit vor, dann wird er unbeirrbar auch diesem Weg folgen. Es sei denn, Sie brauchen einen Wach- oder Polizeihund – auch dann werden Sie keinen Wirkungsvolleren finden.

Quelle: Gerda Rogers