Stier

Der Genießer unter den Erdzeichen
Zufall oder nicht: Stier reimt sich perfekt auf Bier. Bodenständige Gemütlichkeit, am besten in unerschütterlicher Stammtischtreue, ist tatsächlich das ideale Wellnessprogramm für diesen Genießer unter den Erdzeichen; jenen Sternzeichen also, die dem Element Erde zugeordnet werden.

Dementsprechend steht der Stier mit beiden Beinen fest am Boden der Realität. Am liebsten auf eigenem Grund, denn der Erwerb von Besitz und dessen Absicherung ist eine der wesentlichen Aufgaben dieses Materialisten im besten Wortsinn. Wenn Stiere aus diesem Grund daher den finanziellen Erfolg suchen, steckt dennoch mehr als reiner Selbstzweck dahinter. Denn sie verstehen es, das Erworbene auch zu genießen. Am liebsten Tag für Tag, denn sie sind ausgesprochene Gewohnheitstiere. Veränderungen sind dem Stier in der Seele zuwider. In seiner Welt sollte immer alles den gewohnten Trott gehen. Was wiederum von seinem Bedürfnis nach Sicherheit und Beständigkeit herrührt. Jede Veränderung könnte schließlich eine Bedrohung seiner gewohnten Welt sein.
Wer solche Gleichförmigkeit liebt und vor allem seine Ruhe will, gilt gemeinhin als Phlegmatiker. Und dieses Temperament wird dem Stier auch astrologisch zugeordnet. Tatsächlich bedarf es schon größter Anstrengungen, um ihn aus der Ruhe zu bringen. Reizt man ihn allerdings lange genug mit dem roten Tuch, solange nämlich, bis ihm der Kragen endlich platzt, gibt es kein Halten mehr. Man stelle sich nur einen richtigen Stier aus dem Tierreich vor. Er setzt sich zwar behäbig in Bewegung dem wutschnaubendem Galopp dieser Masse hält dann aber kein Hindernis mehr statt. Und so bleibt auch beim astrologischen Stier kein Auge trocken, wenn er einmal in Rage gerät. Raging bull – dieser englische Ausdruck trifft dann den Nagel auf den Kopf.

Der sinnliche Stier
Wenden wir uns aber wieder den angenehmen Seiten des Stiers zu. Er wird der Venus zugeordnet und die ist nicht nur für seine bemerkenswerte Sinnlichkeit verantwortlich – also das bereits angesprochene Genießertum, das ihm auch höchste Qualifikationen in Sachen Liebe verleiht. Sie segnet ihn auch mit einer ausgeprägten musischen Ader. Die meisten Stiere, denen körperlich übrigens die Hals- und Nackenregion zugeordnet wird, zeichnen sich speziell durch eine schöne Stimme aus. Daher sind auch bemerkenswert viele Opernsänger in diesem Zeichen geboren.
Wie schön Ihr im Zeichen Stier geborener Hund zu singen vermag, können Sie bestenfalls in einer Vollmondnacht feststellen, aber subjektiv wird ihr vierbeiniger Liebling sowieso die schönste Hundestimme der Welt für Sie haben.

Der Stier im Hund – der Hund im Stier
Mit welcher Art Hund ein im Zeichen Stier geborenes Herrchen oder Frauerl am besten fährt, lässt sich aus der Charakterisierung des Stier-Wesens leicht ableiten. Es sollte ein ruhiger, möglichst phlegmatischer Weggefährte sein, in dessen von ihm streng überwachtem Revier permanente Veränderungen oder hektisches Getriebe keinen Platz haben. Er sollte den Frieden im überschaubaren Reich seiner Lieben in aller Gemütsruhe genießen und sicher sein können, dass alles so bleibt, wie er es gewohnt ist. Dank seiner Sinnlichkeit wird er sicher auch ein großer Schmuser sein, der sich verlässlich Tag für Tag seine Streicheleinheiten abholt. Mit seinem ureigenen Besitz sollte man allerdings vorsichtig umgehen, da werden richtige Stier-Hunde kaum Spaß verstehen. Was ihm gehört – vom Fressnapf bis zum Spielzeug – darf sich jemand anderer nur mit seiner ausdrücklichen Erlaubnis aneignen. Genau so zuverlässig wird er aber auch Haus und Hof und seine Lieben überwachen und dementsprechend Fremden gegenüber eher misstrauisch sein.

Ein idealer Kinderhund
Mit seiner Eselsgeduld sollte er auch ein idealer Kinderhund sein, der sich von den kleinen Rabauken, – insbesondere, wenn sie zu seinem Rudel gehören – alles gefallen lässt. Seine Figur bzw. sein Gewicht sollte man allerdings gut im Auge behalten, denn wer für sinnliche Genüsse so viel übrig hat, nimmt es mit den Kalorien vielleicht nicht so genau. Wobei es dem Vernehmen nach ja genügend Hunde geben soll, die dem Bierkonsum nicht abgeneigt sind. Vermutlich lassen sich erfolgreiche Wetten darauf abschließen, dass diese Hunde im Zeichen Stier geboren sind, also zwischen dem 20. April und dem 21. Mai: Wonnehunde aus dem Wonnemonat. Was kann einem Stier-Menschen also besseres widerfahren als einen gleich gesinnten Stier-Hund an seiner Seite zu haben? Nichts, sofern man voraussetzt, dass der stolze Besitzer damit leben kann, dass sein Hund genauso stur ist wie er selbst.

Quelle: Gerda Rogers